In den letzten Jahren hat sich beim Kranichzug einiges verändert. Die Vögel des Glücks sind bei uns in Norddeutschland zu Zeiten zu sehen, in denen sie früher schon längst in ihren Überwinterungsgebieten in Südfrankreich, aber meistens in Spanien angekommen waren.
Einerseits kann der fortschreitende Klimawandel dafür ursächlich sein, insbesondere ist aber auch das reichliche Nahrungsangebot in unserer Region ausschlaggebend. Aus der Luft machen die Vögel die riesigen Maisanbauflächen aus. Eine willkommene Nahrungsquelle. Zu Hunderten, manchmal zu Tausenden machen sich die Kraniche über die abgeernteten Maisfelder her, die oftmals den Winter über nicht umgebrochen werden. Etwa 5 – 8 % der Maiskörner werden auch von den modernen Erntemaschinen nicht aufgenommen. Offensichtlich ist es für die Kraniche ökonomischer, bei diesem guten Nahrungsangebot lieber etwas zu frieren, als den weiten anstrengenden Weg in die Winterquartiere zurückzulegen.